Spell Queue Window – Erklärung & optimale Einstellung

Die Spell Queue sorgt dafür, dass sich deine Rotation trotz Latenz flüssig anfühlt. Hier erfährst du kurz & verständlich, was das Spell Queue Window (SQW) ist, wie es funktioniert und wie du die ideale Einstellung für dich findest – inklusive Rechenbeispielen und Praxis-Tipps.

Patch 11.2

Was ist die Spell Queue?

Zwischen Tastendruck und Server liegt immer Latenz. Die Spell Queue puffert deine nächste Fähigkeit kurz vor Ende des aktuellen Casts/GCD, damit sie nahtlos startet. So verschwinden Mikro-Pausen..

SpellQueueWindow: Ohne vs Mit
Ohne Spell Queue entstehen Lücken durch Latenz; mit SQW laufen Fähigkeiten nahtlos.

Das Spell Queue Window (SQW)

Das Spell Queue Window ist ein fixes Zeitfenster (Standard: 400 ms) vor Cast-/GCD-Ende. Eingaben in diesem Fenster werden gequeued und starten direkt danach. Wichtig: Last Input wins – die letzte Eingabe im Fenster zählt..

Einfaches Beispiel

  • Dein Zauber dauert 1,4 s.
  • Dein SQW beträgt 400 ms.
  • Ab 1,0 s (0,4 s vor Ende) kannst du die nächste Taste drücken – sie feuert exakt nach dem aktuellen Zauber (ab 1,4 s).
SpellQueueWindow: Zeitstrahl
Das SQW (grün) erlaubt Vorab-Eingaben kurz vor Ende des aktuellen Casts/GCD.

Woran erkennst du falsche Einstellungen?

  • Kleine Pausen zwischen GCDs („Gaps“).
  • Die GCD-Wischanimation auf der Leiste stoppt kurz.
  • In Logs sind winzige Lücken zwischen Spells sichtbar.
  • Bei Procs/reaktiven Rotationen geht manchmal die falsche Fähigkeit raus.
SpellQueueWindow: kleine Lücken zwischen Zaubern
Logs mit sichtbaren Mini-Lücken deuten häufig auf ein zu niedriges SQW hin.

SQW-Diagnose: Wann erhöhen, wann senken?

Das Spell Queue Window hat kein „einzig richtig“. Orientierung: Gaps ⇒ erhöhen, falscher Spell ⇒ senken. Die folgende Tabelle hilft bei der Einordnung.

Symptom Wahrscheinliche Ursache
Kleine Pausen zwischen GCDs, GCD-Swipe stoppt kurz, Logs zeigen Mini-Gaps SQW zu niedrig – frühe Eingaben fallen aus dem Fenster
„Falscher“ Spell geht raus, Procs (z. B. Hot Streak!) werden überdeckt SQW zu hoch – sehr frühe Eingaben werden übernommen, obwohl sich Prioritäten noch ändern
Hoher/wechselnder Ping, nur mit starkem Spammen keine Lücken Latenzschwankungen → zu wenig Puffer
Reaktive Specs fühlen sich „träge“ an, Procs müssen spät entschieden werden Frühes „Festlegen“ durch großes SQW
Alles nahtlos, aber einzelne Tastendrücke „verpuffen“ bei sehr schneller Rotation SQW knapp unter deinem Tastendruck-Rhythmus

Merksatz: Last Input wins. Die letzte Eingabe innerhalb des SQW überschreibt die zuvor gequeue’te Fähigkeit. Spätes Drücken ist bei Proc-Entscheidungen daher oft gewollt.

Optimale Einstellung finden

1) Startwert berechnen

Ein bewährter Startpunkt ist: ~200 ms (durchschnittliche Tasten-/Reaktionszeit) + deine aktuelle Latenz.

Rechenbeispiel: 200 ms + 50 ms Ping = ≈ 250 ms Startwert. Stelle dann rund auf 250–300 ms.

Formel: SQW ≈ 200 ms + Latenz

2) Feintuning in der Praxis nach „Gefühl“

  • Beginne beim Standard 400 ms und senke in 100-ms-Schritten (300 → 200 → 100), bis es sich gut anfühlt.
  • Feineinstellung anschließend in 50-ms-Schritten.
  • Stabile, planbare Rotationen (z. B. viele Builder/Spender ohne Procs) fühlen sich oft mit höherem SQW (300–400 ms) am besten an.
  • Reaktive, proc-lastige Rotationen profitieren häufig von niedrigerem SQW (100–250 ms).
  • Faustregel: Gaps ⇒ erhöhen; „falscher“ Spell ⇒ senken.
Spielstil Empfohlenes SQW
Stabil / planbar (wenig Procs) 300–400 ms
Gemischt 200–300 ms
Reaktiv / proc-lastig 100–250 ms
Sehr niedriger Ping & schneller Rhythmus 100–200 ms

Bonus: Tastenanschläge & Rhythmus

Viele spielen im Rhythmus ihrer Tastendrücke (~5 Eingaben pro Sekunde ≈ 200 ms). Ein SQW nahe diesem Intervall hilft, dass ein früher Tastendruck nicht „verpufft“, sondern sauber in die Queue geht – besonders wichtig bei hohem Haste und kurzen GCDs.

SpellQueueWindow: Tastenanschläge und Timing
Beispiel welche Tastenanschläge im perfekten Zeitfenster sind

Die Konsolenbefehle

Mit den folgenden Konsolenbefehl stellst du das SQW ein.

Aktuellen Wert anzeigen

/dump GetCVar("SpellQueueWindow")

Neuen Wert setzen (Beispiel: 200 ms)

/console SpellQueueWindow 200

Kurze Praxisbeispiele

Beispiel 1: „GCD-Gaps“ entfernen

Du siehst Mini-Pausen zwischen Fähigkeiten und der GCD-Swipe stoppt kurz? Erhöhe dein SQW schrittweise (z.B. 200 → 300 → 400 ms), bis die Lücken verschwinden. Prüfe anschließend die Logs.

Beispiel 2: Reaktive Procs treffen nicht

Wenn kurz vor Ende ein Proc kommt, aber der „falsche“ Spell rausgeht, ist dein SQW vermutlich zu hoch. Verringere es in 50–100 ms-Schritten, bis die gewünschte Fähigkeit zuverlässig ausgelöst wird.

SpellQueueWindow: Vorher/Nachher: Rotation mit falschem vs. richtigem SQW
Vorher/Nachher: Saubere Abfolge nach passendem SQW-Tuning.

Fazit

Das SQW macht Rotationen trotz Latenz nahtlos. Starte mit ≈ 200 ms + Ping, erhöhe bei Gaps und senke bei „falschem“ Spell. Denke an Last Input wins und nutze deine Logs für das Feintuning.

Minmaxing - nicht Pflicht: Das ganze Thema ist Feintuning – spürbar, aber kein Pflichtfeature.

Cancel‑Makros wie /cancelqueuedspell gefolgt von /cast Chaos Nova sind als Allzweck‑Lösung eher obsolet und können sogar schaden.

  • Last Input wins: Der letzte Tastendruck im Fenster überschreibt die Queue ohnehin. Ein zusätzliches /cancelqueuedspell ist meist redundant und unterliegt ebenfalls der Latenz – es kann die Queue leeren und so GCD‑Gaps erzeugen.
  • Off‑GCD‑Fähigkeiten nutzen die Queue nicht: Sie feuern sofort und werden nicht „als nächstes“ gequeued. Ein Cancel davor ändert daran nichts.
  • Vorsicht vor zu niedrigem SQW: Zu kleiner Puffer lässt frühe Inputs aus dem Fenster fallen → DMG‑Loss durch Mini‑Lücken. Deshalb konservativ starten und schrittweise justieren.

Empfehlung: Spells im letzten Fensterteil drücken, statt global zu canceln; nur in nachweislichen Spezialfällen (Tests/Logs) gezielt /cqs verwenden. Lieber stabile, lückenlose Abfolge als Macro‑Magie.